Montag, 6. August 2012

Junge ohne Buchstabe

Alles Verschwommen.
Ich sitze wie hinter einer Nebelwand, abgeschirmt von meinen Gedanken.
Alle zwei Minuten wird mir kotzübel.
Keine Ahnung wieso es mich so fertig macht.
Wollte es doch selbst beenden. Trotzdem.
Vier Monate sind eine lange Zeit um sich an einen Menschen zu gewöhnen.
Genug Zeit um ein riesiges Loch zu hinterlassen, wenn der Mensch dann verschwunden ist.
Meine Wangen brennen von all den Tränen.
Kann mich nicht entscheiden was ich machen will. Sitze einfach rum und starre die Wand an.
"Hört sich vielleicht hart an, aber irgendwie bist du mir auch nicht wichtig genug um eine meiner anderen Aktivitäten zu beenden und naja, das heißt irgendwo wohl, dass die Grundlegenden Gefühle für eine Beziehung auch einfach fehlen."
in meinem Kopf spult sich das Gespräch immer und immer wieder von vorne ab.
Ich sehe mir selbst dabei zu wie ich nickend und lächelnd neben ihm sitze. Sage Ja und Amen zu all seinen Sätzen, während ich innerlich nur damit beschäftigt bin nicht zu heulen.
Dann die Verabschiedung.
"Warte."
"Wieso? deine Bahn kommt doch gleich."
"Trotzdem, bitte."
Seine blauen Augen flehen mich an noch die eine Minute zu bleiben.
Er grinst. Ich verschränke die Arme, damit er nicht sieht wie sehr meine Hände zittern.
Dann Abschieds Umarmung. Er beugt sich zu mir runter. Ich drehe den Kopf weg und sein Kuss landet auf meiner Wange, dann steigt er in die Bahn.
Zitternd gehe ich den Weg zurück nach Hause, meine Nachbarn starren mich an, weil ich das Schluchzen nicht länger unterdrücken kann.
Mit dem Knall der zufliegenden Haustür breche ich  auf dem Boden zusammen
Du wirst mir fehlen Junge ohne Buchstabe, aber nein wir können keine Freunde bleiben.

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